Ein Stammtisch der besonderen ART

Die Deutsch-Schwedische Gesellschaft Heidelberg (DSG) lud ihre Mitglieder und Freunde am 1. Februar zu einem Stammtisch in die Geschäftsräume der Gärtnerei Mathes in Handschuhsheim ein. Dies wurde für alle Gäste ein ganz besonderes Ereignis, kulinarisch bereichert durch den ebenfalls in Handschuhsheim ansässigen Party-Service Horsch. Die Räume waren sehr festlich geschmückt mit Kandelabern und Blumen in den schwedischen Farben Blau und Gelb. Anhand einer Fotoausstellung konnte man leicht den Anlass des festlichen Abends erkennen: Der Blumenhändler und DSG Mitglied Hans-Peter Mathes stellte sich als Hoflieferant des schwedischen Königshofs vor, der für die Schirmherrin der DSG - Ihre Majestät Königin Silvia - die Hochzeit von Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel und die Taufe von Kronprinzessin Estelle floristisch mitgestaltet hat

Mit einem sehr interessanten und mit vielen lustigen Anekdoten bespickten Vortrag schilderte er die erstaunten Gäste, wie es dazu kam. Es begann mit dem Neubau von Gärtnerei und Wohnhaus 1976 gegenüber dem Handschuhsheimer Friedhof. Ein älterer Herr – wie sich später herausstellte, der Vater von Silvia Sommerlath  – erkundigte sich nach der Möglichkeit, hier eine Wohnung zu mieten. Dies scheiterte daran, dass ein Lift nicht vorgesehen war. Aber man blieb im Gespräch. Und so kam es, dass die Eltern der späteren Königin Silvia von Schweden ihre letzte Ruhestätte auf dem Handschuhsheimer Friedhof gegenüber der Gärtnerei Mathes fanden. Die jährlichen Besuche von Königin Silvia ließen den Kontakt nicht abreißen. Als Hans-Peter Mathes gefragt wurde, ob er als Florist auch bei den Feierlichkeiten in Schweden mithelfen könne, war er gerne bereit, auch wenn er nicht mit dem Flugzeug anreisen könne. Welche Arbeit er damit übernommen hatte, konnten wir in den Fotoalben erkennen, aber laut Herr Mathes hat ein Florist keinen Job, sondern eine Berufung.

Beim Stammtisch traf man auch Leute, die man schon lange kennt. Da war die Begegnung wieder mit der in Schweden geborenen Frau Hörner, deren viel zu früh verstorbener Mann  Dr. Hörner  vor 4o Jahren in der Planungsgruppe für die Internationale Gesamtschule tätig war. Daher gab es sofort eine Schwedengruppe in der Schule, mit Unterrichtsprogramm und natürlich  einem  Luciafest in der Mensa. So lernte ich auch Margret Dotter kennen, mit der ich mich im Vorstand der Europa-Union abwechselte und später im Gemeinderat, zur Überraschung anderer Fraktionen, die Idee der Waldkindergärten verfocht, die Margret von ihrer Heimatstadt Växjö kannte. Inzwischen gibt es vier davon in Heidelberg, davon drei in Handschuhsheim. Auch das ein Ergebnis der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft in Heidelberg. Möge der Stammtisch noch viele weitere positive Ergebnisse bringen. Ad multos annos!

Ernst Gund